Kinder hinter Mauern

SPD und GAL empört über Lärmschutzwall um Kita

Der Vorwurf der „Kinderfeindlichkeit“ war schnell bei der Hand gestern in der Aktuellen Stunde der Bürgerschaft zum Mauerbau in Marienthal. Dort soll nach einer Entscheidung des Bezirksamtes Wandsbek eine 60 Meter lange Lärmschutzwand errichtet werden – als Schutz von lärmsensiblen Nachbarn vor lachenden Kindern in der Kita Marienkäfer.

Jenseits von juristischen Debatten über das Kinderlärm- und das Immissionsschutzgesetz stand im Mittelpunkt die Frage, ob Kinderlärm als „sozial adäquat“ in einem Wohngebiet hinzunehmen sei. Wo denn sonst, fragten mehrere RednerInnen von SPD und GAL. Schließlich gehörten Kitas in die direkte Nachbarschaft und nicht in ein Industriegebiet.

Das bestritten weder SprecherInnen der CDU-Fraktion noch ihr Bau- und Umweltsenator Axel Gedaschko. Nur sei nach dem Baurecht nichts Besseres möglich gewesen als dieser Kompromiss. Außerdem beeinträchtige „eine moderat gestaltete Lärmschutzwand einen Kindergarten nicht“, behauptete der Wandsbeker Ralf Niedmers (CDU). SMV