: Keine Frauenquote mehr nötig
KAMPF Das Metropolis-Kino in Hamburg zeigt anlässlich des Internationalen Frauentags Porträts über Frauen und lässt auch Männer ins Programm
In einem Filmprogramm zum internationalen Frauentag erwartet man Werke über den Kampf für die Gleichberechtigung oder Filme über unterdrückte Frauen. Das Hamburger Kommunalkino Metropolis geht einen anderen Weg und zeigt Frauenporträts von deutschen Filmemachern und Filmemacherinnen. Noch vor einigen Jahren waren Filmemacherinnen so selten, dass in einer solchen Reihe ausschließlich Filme von Frauen gelaufen wären. Das Fehlen einer Frauenquote zeigt, dass sich die Situation in Deutschland gebessert hat.
Als einziger Mann ist Michael Klier mit seinem 2001 inszenierten Spielfilm „Heidi M.“ (heute und 18. März) vertreten. Katrin Saß spielt in dieser Mischung aus Melodram und Sozialstudie eine fast 50-Jährige, die einen Laden in Berlin-Mitte führt und sich unerwartet verliebt. Wie es um die Emanzipation in der DDR der 80er-Jahre gestellt war, dokumentieren zwei Filme (Samstag): „Gundula – Jahrgang 58“ von Gitta Nickel porträtiert eine alleinerziehende Krankenschwester und Hobby-Schlagersängerin, „Aktfotografie – z. B. Gundula Schulze“ von 1983 ist ein Kurzfilm von Helke Misselwitz über eine Fotografin, die das verbreitete Frauenbild korrigieren will.
„Sing, Iris, Sing“ von 1978 ist eine Doku über einen Lehrgang, in dem Frauen in sogenannten Männerberufen ausgebildet werden. Gedreht wurde der Film von der Hamburger Regisseurin Gisela Tuchtenhagen, über die Quinka F. Stoehr mit „Zuneigung – die Filmemacherin Gisela Tuchtenhagen“ ein Porträt produzierte. Beide Filme laufen am Sonntag, 8. März, und die Regisseurinnen werden sie im Metropolis vorstellen.
Für „Prinzessinnenbad“ (13. 3., 17. 3.) ist Bettina Blümer drei 15-Jährigen aus Kreuzberg einen Sommer lang mit der Kamera gefolgt. Die Mädchen geben sich so selbstbewusst, dass dieser Film glatt eine Siegesmeldung für den Frauentag ist. HIP