schulpolitik : Endlich eine Linie
Auweia. Die CDU hat ein Problem damit, dass die Mehrheit des Fachausschusses Schulentwicklungpslan eine „strategische Vorgabe“ erhält – die den Vorstellungen der Mehrheit entspricht.
KOMMENTAR VON BENNO SCHIRRMEISTER
Dass die Union sich darüber aufregt, ist nur ein Symptom der Bremischen Unkultur: Nach 15 Jahren Koalitionen ohne gemeinsame schulpolitische Idee zerfällt das hiesige Schulsystem in diverse, mitunter nur schwer zueinander passende Einzelsysteme. Es gibt die vier- und die sechsjährige Grundschule, man hat Sekundar- und Gesamtschulen, Gymnasien, Oberstufenzentren – es wirkt, als hätte man auf kleinstem Raum die Schulsysteme aller Bundesländer nebst einiger Kantone der Schweiz abbilden wollen. Mit schlimmen Folgen fürs Elternvertrauen, die Schülerleistungen und die Lehrerzufriedenheit.
Wenn die CDU Recht hat, und wirklich Schluss sein soll mit dieser in Konsenssauce angerichteten Kompromisslerei, wenn Bildungssenatorin Renate Jürgens-Pieper tatsächlich eine klar Vorstellung davon hat, wie Schule aussehen soll – dann ist das kein Zeichen ideologischer Verblendung. Sondern Ausweis bildungspolitischer Kompetenz.