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Mehr Masern

KURVE Ansteckungen haben in dieser Woche einen neuen Höchsstand erreicht. Insgesamt 724 Fälle

In Berlin hat die Masernwelle einen neuen Höchststand erreicht. Allein für die laufende Woche wurden bis Freitagvormittag 111 neue Fälle gemeldet. Bei dem aktuellen Ausbruch sind das so viele wie noch nie in einer Meldewoche. Der bisherige Spitzenwert lag Ende Januar bei 88 Fällen pro Woche. Insgesamt seien damit seit Beginn der Welle im Oktober 724 Menschen an Masern erkrankt, sagte Silvia Kostner, Sprecherin des Landesamts für Gesundheit und Soziales. Fast 600 steckten sich in diesem Jahr an. Rund ein Viertel der Patienten kam wegen der Schwere der Infektion ins Krankenhaus.

Kinderärzte sehen für Babys mit Masern eine besondere Gefahr. Es gibt das Risiko einer tödlichen Spätfolge der Krankheit. Ein Berliner Kleinkind ist im Februar an Masern gestorben. Es war nicht geimpft. Angesichts der Masernwelle hält Bundesjustizminister Heiko Maas (SPD) die Einführung einer Impfpflicht für möglich. Impfen sei zwar ein Eingriff in die körperliche Unversehrtheit, sagte er. Ein Zwang könne aber verhängt werden, wenn Experten dies für nötig hielten, um eine Masernepidemie zu verhindern. Bisher gilt der große Berliner Ausbruch nicht als Epidemie. (dpa)