: Krieg wird kleingeredet
betr.: „Ende einer Ersatzhandlung. Afghanistan: Die Debatte über den Militäreinsatz war überzogen“, taz vom 16. 11. 07
Was will die taz uns sagen? Dass die Friedensbewegung gegen einen Krieg anrennt, der gar keiner ist? Wie soll mensch den Satz des Kommentars verstehen „Die Linke hetzt gegen eine ‚Beteiligung am Krieg‘“? Warum bemüht dann die Bundesregierung die UN-Charta mit dem Recht auf kollektive Verteidigung und den Nato-Bündnisfall, um die Abgeordneten zur Zustimmung zu treiben und die Völkerrechtswidrigkeit dieses Krieges zu übertünchen? Herrscht also gar kein Krieg in Afghanistan? Und die Bundeswehr ist gar nicht am Krieg beteiligt? Dennoch weiß die taz: „Dass die Beteiligung an OEF verlängert wurde, ist klug.“ Der Bundeswehr-Einsatz wird von der taz wörtlich auf eine „Pro-forma-Beteiligung“ reduziert, damit wird – wie im Medien-Mainstream – der Krieg insgesamt kleingeredet, um ihn akzeptabler zu machen. So dient sich die taz den imperialen westlichen Großmachtinteressen an, die sich im so genannten Anti-Terror-Krieg widerspiegeln. Mag die militärische Beteiligung der Bundeswehr an diesem Krieg verhältnismäßig gering sein, die politische Beteiligung der Bundesrepublik Deutschland an diesem Krieg ist der Skandal! MARTIN SINGE, Bonn