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Archiv-Artikel

Finanznot vorüber

DATENSCHUTZ Das Verschlüsselungsprojekt GnuPG kann durch Spenden zweiten Entwickler einstellen

DÜSSELDORF dpa | Das wichtigste freie Verschlüsselungsprogramm GnuPG wird künftig von zwei bezahlten Mitarbeitern entwickelt. Nach einer Welle von Spenden habe er einen zweiten Entwickler einstellen können, verkündete der Programmierer Werner Koch in einem Blogeintrag. „Die finanzielle Krise des GnuPG-Projekts ist vorbei“, schrieb er.

120.000 Euro am ersten Tag

Koch hatte die Software bisher praktisch im Alleingang entwickelt (die taz berichtete). Er war wegen zu geringer Spenden in Finanznöte geraten und stand im Jahr 2013 kurz davor, die weitere Entwicklung von GnuPG aufzugeben und einen regulären Job in der IT-Branche anzunehmen. Nach einem Medienbericht über das Projekt meldeten sich viele Unterstützer: Allein am ersten Tag seien 120.000 Euro an Spenden eingegangen, sagte der Programmierer. Auch die Internetfirmen Facebook und Stripe und die Linux-Stiftung unterstützten Koch mit Großspenden. Koch will mit den Spenden unter anderem die Bedienung des Programms verbessern. Die Programme gelten vielen Anwendern als zu kompliziert.

GnuPG ist das wichtigste freie Kryptografiesystem. Es baut auf dem von Phil Zimmermann entwickelten Programm PGP („Pretty Good Privacy“) zur Verschlüsselung auf. Damit können E-Mail-Nachrichten und andere Inhalte so geschützt werden, dass sie nur Sender und Empfänger entziffern können. Die System-Software für PGP, die Anwender nicht zu Gesicht bekommen, wurde zeitweise von Koch alleine entwickelt und gewartet. Andere Initiativen kümmern sich um die Benutzungsoberfläche und Erweiterungen für E-Mail-Programme, mit denen Anwender ihre Mails verschlüsseln können.