Ban will Frauen stärken

UN-Generalsekretär kündigt vor dem Tag gegen Gewalt an Frauen eine Kampagne und Monitoring an

BERLIN epd/dpa ■ UN-Generalsekretär Ban Ki Moon hat Gewalt gegen Frauen als Verletzung der Menschenrechte bezeichnet. „Gewalt ist immer ein Verbrechen und niemals akzeptabel“, betonte er gestern mit Blick auf den „Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen“ am Sonntag. Ban kündigte ein stärkeres Vorgehen der UNO an. Er forderte den Weltsicherheitsrat auf, ein System zur Beobachtung dieser Verbrechen einzurichten. Er selbst will eine UN-Kampagne bis 2015 leiten, um mehr Aufmerksamkeit und politischen Willen zu erwirken. Es sei erklärtes Ziel der UN, jegliche Form von Gewalt gegen Frauen zu beseitigen.

Nach einer Dokumentation von amnesty international (ai) wird in Nigeria jede zweite Vergewaltigung in einer Polizeiwache oder Armeebaracke begangen. „Die Täter sind Polizisten und Soldaten im Dienst, ihre Opfer Schulmädchen, Schwangere, ältere Frauen“, sagte der ai-Nigeria-Experte Christian Hanussek. Mit sexueller Gewalt wollten die Täter Geständnisse erzwingen. Zum UN-Tag kündigte ai bundesweite Aktionen an. Die nigerianische Regierung forderte amnesty auf, gegen sexuelle Gewalt vorzugehen und die Menschenrechte der Frauen zu schützen.

In Berlin diskutieren heute Vertreterinnen aus Politik, Wissenschaft und Sozialarbeit über Gewalt gegen Frauen. Auf der Tagung „Vergewaltigung – eine allgegenwärtige Menschenrechtsverletzung“ soll vor allem über niedrigschwellige Hilfen und besseren Schutz für junge Frauen und Frauen mit Behinderungen gesprochen werden. Nach einer Studie des Familienministeriums hat fast jede siebte Frau in Deutschland bereits Erfahrungen mit sexueller Gewalt gemacht.