Klasnic spielt wieder

Beim 2:0 in Cottbus stehen Ivan Klasnic und seine neue Niere erstmals in der Startaufstellung von Werder Bremen

COTTBUS dpa ■ Nach dem sensationellen Comeback muss Ivan Klasnic zurück in den Wartestand. Der erste Fußballprofi mit Spenderniere stand beim 2:0-Erfolg von Werder Bremen in Cottbus in der Startformation und spielte immerhin 64 Minuten, wird aber am Mittwoch in der Champions League gegen Real Madrid schon wieder fehlen.

Rückkehrer Klasnic wurde von Werder bei der Uefa gar nicht für die Gruppenphase der Königsklasse gemeldet. „Vor einem halben Jahr hat noch niemand damit gerechnet, dass Ivan zurückkommt“, sagte Kollege Tim Borowski. „Ich war positiv überrascht, dass es auf diesem Niveau schon geht“, meinte Manger Klaus Allofs: „Wir sollten uns einfach freuen, dass er wieder spielt.“

Trainer Thomas Schaaf will seinen Stürmer, der mit einem speziellen Schutzgürtel antrat, behutsam wieder heranführen. Schließlich hatte der 27-jährige Kroate wegen seiner schweren Verletzung 342 Tage nicht in der Bundesliga gespielt. Sein Comeback mit einer Spenderniere ist im deutschen Profifußball beispiellos. Die Niere seiner Mutter wurde abgestoßen, erst eine zweite Transplantation im März, diesmal mit einem Organ seines Vaters, verlief erfolgreich. „In elf Monaten hatte ich viele Qualen. So ein Spiel ist da das kleinste Problem“, kommentierte Klasnic sein Comeback. Sein Trainer aber mahnt zur Vorsicht: „Wir haben schon gemerkt, dass Ivan ungeduldig ist. Aber man muss sehen, wie weit ist er und was kann man ihm zumuten.“