Super-8-Filmabend
: Fast wie damals

Wenn Muddi die Super-8-Kamera rausholte, wurde es brisant. Da mussten wir Kinder uns entweder gut benehmen oder ausgebufften Regieanweisungen fügen – oder sogar beides. Es sollten ja schließlich zuverlässig gute Familienerinnerungen konserviert werden. Und das war gar nicht so einfach. War der Film erstmal belichtet, konnte man zwar noch etwas daran rumschnippeln, aber mehr Nachbearbeitung gab‘s nicht. Was einst ein Mangel war, wird heute gern als künstlerische Herausforderung genommen.

Schon zum sechsten Mal zeigt der Super-8-Filmabend die Resultate künstlerischer Auseinandersetzung mit diesem technisch als überholt geltenden Material. Für die Sommerferien bekamen dreizehn Filmemacher aus In- und Ausland, Profis wie Amateure, eine Super-8-Filmrolle von drei Minuten Länge entspricht, vom Bremer Filmbüro ins Gepäck gesteckt. Ob es ihnen damit gelang, den Sommer in Budapest, Buenos Aires oder Passignano einzufangen, sehen Produzenten wie Publikum an diesem Abend zum ersten Mal. Dazu spielen erfahrene Improvisateure spontane Kompositionen.

Freitag, 20.30 Uhr, Kino 46