Polizei-Hochschule
: Eine Totgeburt mit Nachwehen

Es ist nicht das erste Mal, dass die Polizeiausbildung zum gehobenen Dienst in Hamburg in die Diskussion gerät, weil die Ordnungshüter selbst Theorie und Praxis bestimmen möchten. Den Anfang machte 2002 der rechtspopulistische Innensenator Ronald Schill: Er wollte die Schule für den Polizeinachwuchs mit der Fachhochschule für künftige Kommissare zur „Police Academy“ im Kasernenstil fusionieren. Durch den bundesweiten Protest akademischer Gremien – und Schills Rauswurf – wurde dies verhindert.

KOMMENTAR VON KAI VON APPEN

Die Klippschulen-Philosophie aber war bei der Hamburger Polizei nicht vom Tisch: Die Fachhochschule für öffentliche Verwaltung (FHÖV) mit ihren Fachbereichen Allgemeine Verwaltung, Finanzen und, eben, Polizei stand immer wieder zur Disposition. Innensenator Udo Nagel bedurfte eigentlich nur eines neuen Mantels, in den das Kind gekleidet werden könnte, um sie zu zerschlagen.

Dieses neue Etikett heißt nun „Sicherheitspartnerschaft“. Dabei haben Polizei und private Security-Firmen prinzipiell wenig gemein. Die einen sollen Kriminalität verhindern – die anderen Leben davon, dass es Kriminelle gibt. Da ist die Forderung berechtigt, die Polizeiausbildung im erforderlichen Umfang nicht zu verselbstständigen, sondern an einer etablierten Hochschule anzusiedeln. Und sei es nur, damit ihre Qualität gewährleistet wird.