: Schlicht und einfach überfüllt
REKORD Noch nie waren so viele Besucher auf der Leipziger Buchmesse. Das ist nicht nur gut
LEIPZIG taz | Oliver Zille, seit 2004 Direktor der Leipziger Buchmesse, zieht gegenüber dpa eine zufriedene Bilanz: „Es war eine sehr stimmungsvolle Leipziger Buchmesse. Die besondere Atmosphäre hat wieder Hunderttausende Besucher auf das Gelände gebracht.“ Was stimmt und erfreulich ist, zeugt es doch von einem regen Interesse an Literatur. 2015 war er sogar so rege wie noch nie. Neuer Rekord!
Gesperrte Durchgänge
186.000 Besucher kamen zur Messe, 11.000 mehr als im Vorjahr. Die Frage ist allerdings: Passen so viele Menschen eigentlich in die Hallen und Glasgänge des Leipziger Messegeländes hinein? Die Antwort lautet: Nein, eigentlich tun sie es nicht. Immer wieder mussten einzelne Durchgänge wegen zu hohen Besucheraufkommens geschlossen werden. Gerade am Messesamstag waren die Hallen schlicht und einfach überfüllt. Das mag für die Veranstalter besser sein, als wenn sie leer gewesen wären.
Aber ein logistisches Problem ist es doch. So sagte Oliver Zille dann auch noch: „Ganz klar: Es kann nicht unser Ziel sein, die Publikumszahlen hochzupeitschen. Die Atmosphäre der Leipziger Buchmesse hängt ja auch mit den Aufenthaltsbedingungen zusammen.“ Was wohl heißen soll: 2016 will man nicht noch mehr Publikum in die Hallen quetschen. Seit Donnerstag hatten sich 2.263 Aussteller aus 42 Ländern auf der Messe präsentiert. Zusammen mit dem begleitenden Literaturfestival „Leipzig liest“ wurden in diesem Jahr 251.000 Besucher gezählt. 2014 waren es 237.000. DIRK KNIPPHALS