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Archiv-Artikel

Jörg Sundermeier sichtet die soziale Bewegung in der Stadt

Am Montag wird in den Räumen des Kotti e. V. über die Frage diskutiert, wie man den Leerstand, der ja auch dem neuen Senat so schrecklich zu schaffen macht, beseitigen könnte. Die Antwort liegt auf der Hand – man könnte doch einfach ein paar Häuser besetzten! Aber was wird ein Innensenator Henkel tun? Wie werden die letzten besetzten Häuser behandelt werden? Auch diese Fragen stellen sich hier.

Am Dienstag wird im Mehringhof über Arbeiterräte gesprochen werden, und als historisches Vorbild sollen die Arbeiterräte in Russland im Jahre 1905 gelten. Wie man aus Trotzkis Schriften weiß, waren diese Arbeiterräte allerdings von vornherein dem Untergang geweiht, da es noch keinen ausreichenden Organisierungsgrad unter den Arbeiter_innen gab. Braucht es also doch eine Partei? Die Debatte könnte spannend werden

Tags darauf wird in der Zielona Gora über die Occupy-Bewegung gesprochen, die ja sogar Mitarbeiter der Jungen Freiheit ganz klasse finden. Wer also ist in dieser Bewegung aktiv? Und geht Politik als Ich-AG? Das ist die Frage, der die Diskutierenden nachgehen werden. Es treffen eine Vertreterin der Berliner Gruppe Theorie Organisation Praxis auf eine Vertreterin der Internationalen Kommunist_innen, auch eine Vertreterin der Interventionistischen Linken wird mitstreiten, das ist doch mal eine spektakuläre Mischung. Angesichts der Sympathie, die dieser Occupy-Clownstruppe auch von linker Seite entgegenschlägt, ist eine heftige Auseinandersetzung durchaus zu erwarten.

Am Donnerstag dann wird vor dem Roten Rathaus gegen den Abschiebeknast auf dem neuen Flughafen Schönefeld demonstriert, mit dessen Hilfe die Flüchtlinge erst gar nicht deutschen Boden betreten sollen, sondern sogleich an der Grenzkontrolle erst eingesperrt und dann abgeschoben werden können. Was ja per se ein Skandal ist.

■ Besetzen I: Montag, 19 Uhr , Adalbertstr. 96a

■ Arbeiterräte: Dienstag, 19.30 Uhr, Gneisenaustr. 2a

■ Besetzen II: Mittwoch, 20 Uhr, Grünberger Str. 73

■ Abschiebeknast: Donnerstag, 11 Uhr, Rotes Rathaus