: In kritischem Dialog totgeschwiegen
betr.: „China vorzuführen nutzt gar nichts“, taz vom 21. 11. 07
Ich bin entsetzt, so ein unkritisches Interview in der taz vorzufinden. Es ist ja wirklich eine Schande, dass der Dalai Lama „eine Politik verfolgt, die […] die chinesische Regierung herausfordert“. Er sollte lieber nach China zurückkehren und vergessen, dass man zahlreiche Tibeter ermordet, sein Land besetzt, die Klöster zerstört hat und jetzt versucht, die Tibeter mittels gesteuerter Ansiedlung von Chinesen kulturell zu assimilieren.
Außerdem soll er wohl ignorieren, dass auch aktuell noch zahlreiche Tibeter aus politischen Gründen im Gefängnis sitzen. Wenn dies einmal offen zur Sprache kommt, stört dies natürlich die chinesische Regierung, mit der man sonst so hervorragende Geschäfte machen kann, während die Menschenrechte in irgendwelchen kritischen Dialogen totgeschwiegen werden.
Denn bringen wir es doch auf den Punkt: Hier geht’s um die Kohle und nicht um irgendwelche diplomatischen Feinheiten. Wer sich für den Erfolg des „Dialogs“ mit China zum Thema Menschenrechte interessiert, möge sich einmal den Jahresbericht von Amnesty International zu Gemüte führen. TOBIAS VOGEL, Frankfurt am Main