Mit Kritik ins Abseits

Hamburgs Jusos stehen mit Attacke auf Drohsel allein da

Hamburgs Jungsozialisten (Jusos) geraten mit ihrer Rücktrittsforderung gegen die am Wochenende mit überwältigender Mehrheit gewählte neue Bundesvorsitzende, Franziska Drohsel, immer mehr ins Abseits. Das sei der lächerliche Versuch, eine aufrechte Demokratin in eine Ecke zu stellen, in die sie wirklich nicht gehöre, sagte gestern SPD-Generalsekretär Hubertus Heil, nachdem Hamburgs Jusos-Landeschef Philipp-Sebastian Kühn ihr wegen der Mitgliedschaft in der linken Rechtshilfeorganisation „Rote Hilfe“ den Rücktritt nahegelegt hatte.

Die Rote Hilfe reagierte „mit Erstaunen“ auf den Vorstoß Kühns, der ausgerechnet auch in der rechtslastigen Zeitung Junge Freiheit erfolgte. „Es sei nicht das erste Mal, dass es zu Aussetzern der Hamburger Jusos komme“, sagt Tim Janssen von der Roten Hilfe Hamburg. Im Jahre 2003 habe der damalige Juso-Chef Michael Ranft Anzeige wegen Hausfriedensbruch gegen Studierende erstattet, die in der SPD-Zentrale eine Stellung zu den Studiengebühren erwirken wollten. „Die Rote Hilfe“, so Janssen, „hat damals einen Großteil der Betroffenen unterstützt“. KVA