Netzwerke der Liebe

Wer die Gegenwart verstehen will, muss sich mit den Medien beschäftigen, die unsere Wirklichkeit vermitteln und zugleich selbst erzeugen. Das gilt im Zeitalter der sozialen Netzwerke womöglich mehr denn je. Zwei gegensätzliche Deutungsversuche dazu kann man heute in der Galerie oqbo kennenlernen: einerseits Alexander Pscheras „800 Millionen. Apologie der sozialen Medien“, in dem der Germanist die sozialen Medien als „einen Ort des poetischen Augenblicks und der Veränderung“ begreift, andererseits „Medium und Revolution“ des Philosophen Peter Trawny, der die sozialen Medien als „Teil einer immateriellen Einheit von Kapital und Technik“ sieht. Netzaffin sind beide Autoren, wie ihr Dialog unter www.800millionen.de demonstiert. TCB

■ 800 Millionen: Galerie oqbo, Brunnenstraße 63. Heute, 20 Uhr. Eintritt frei