: Zweierlei Maß
betr.: „Der Kantor-Knatsch“, taz bremen vom 10. 11. 2007
Meine Tochter (15 Jahre) und ich sind jetzt seit eineinhalb Jahren im Chor und es bereitet uns viel Freude. Es wäre alles wunderbar, wenn es da nicht Bauherren und Damen im Vorstand gäbe, die meinen, genau zu wissen, wie die Musik zu klingen hat. Da man den Kantor aber nicht auf die Linie bringen kann, muss er weg. Hier ist jedes Mittel recht und jeder der den Kantor unterstützt, wird mit ausgeschaltet. Da Frau Lahusen und ich auch zu denen gehören, die ihn unterstützen, damit die Musik lebendig bleibt, stehen wir in der Schusslinie. Die üblen Aktionen des leitenden Bauherren kann ich nicht nachvollziehen, sie machen mich immer erst einmal sprachlos, weil ich solch einen Umgangston nicht kenne und schon gar nicht in einer Kirche vermute. Die alte Geschichte der Horner Kirchengemeinde von vor 58 Jahren ist leider immer noch sehr aktuell. Damals, nach der Trennung der beiden Teilgemeinden, wurde den liberal orientierten Christen von den orthodox geprägten kleineren Gemeindeteil, die Kirche für Gottesdienste verweigert, weil man sie nicht mehr als Christen anerkennen wollte. Heute durch die Zusammenschließung der Teilgemeinden Horn 1 und 2 geht es wieder in eine ähnliche Richtung. Wir brauchen eine aufgeschlossene Kirche, wo auch wieder junge Menschen sich am Gottesdienst beteiligen. Dazu gehört ein Kantor wie Herr Lang. Agnes Moldenhauer, Bremen