piwik no script img

Archiv-Artikel

„Eine Sehnsucht entsteht“

DISKUSSION Dem urbanen Leben in der digitalisierten Moderne spüren die Bremer Grünen nach

Von LKA
Carsten Werner

■ 47, Theaterregisseur und Journalist. Seit 2005 Mitglied der Grünen. Er ist baupolitischer Sprecher ihrer Fraktion.

taz: Herr Werner, wie schlägt sich Digitalisierung in Bremen nieder?

Carsten Werner: Auf was wirkt sie sich nicht aus. Städtebaulich verändert sich die Innenstadt dadurch, dass Menschen anders einkaufen. Ob der Einzelhandel dadurch komplett verschwindet oder zu einem Anfass- und Erfahrungsraum wird, das wissen wir nicht. Bei der heutigen Diskussion geht es eher darum, was das Internet kulturell mit Leuten und dem öffentlichen Raum macht.

Ein Beispiel?

Hanno Rauterberg, der sein Buch vorstellt, vertritt die These, dass Urban Gardening, Couch-Surfing oder Airbnb aus der Möglichkeit entstehen, dass sich Menschen vernetzen und Ideen austauschen. Dass mit dem weniger haptischen sozialen Erleben auch eine Sehnsucht entsteht, mit anderen Menschen reale Räume zu gestalten.

Kritiker befürchten, dass durch das Portal Airbnb Wohnungen zweckentfremdet werden.

Das ist in bestimmten Vierteln in Berlin und Hamburg und in ganz einzelnen vielleicht auch in Bremen so. Aber global gesehen ist das erst einmal etwas, wo sich Leute austauschen. Ich würde eher kritisch sehen, ob man dadurch Arbeitsplätze ersetzt. Interessant ist auch, was man daraus für eine Bürgerbeteiligung ableitet.  INTERVIEW: LKA

19.30 Uhr, Altes Fundament, Auf der Kuhlen 1 a