die anderen über die wahl in russland: wie viel stalin steckt in putin?
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In London meint der britische Observer: Der russische Präsident Wladimir Putin ist ein Gefolgsmann des Stalin-Regimes. Er hat seine politische Ausbildung im Geheimdienst KGB bekommen. Er unterdrückt politisch Andersdenkende, spürt vermeintlichen anti-russischen Verschwörungen im Westen mit paranoidem Eifer nach und verachtet die Zivilbevölkerung, wenn sie ihm nicht unterwürfig ist. Er ist ein Bewunderer von Stalin. Er hat in Russland die kollektive Leugnung der gewaltigen Verbrechen kultiviert, die die Sowjetunion gegen ihre eigenen Leute begangen hat. Bei der Parlamentswahl am Sonntag werden die Russen ein Einparteiensystem schaffen, das allein Putin dient.

Der Mailänder Corriere della Sera schreibt: Die alte Sowjetunion kann nicht zurückkehren. Das ist nicht der richtige Schlüssel, um das Russland des Wladimir Putin verstehen und in der Auseinandersetzung mit Moskau eine bislang fehlende konsistente Politik entwickeln zu können. Im Gegensatz zur UdSSR ist Russland nicht Vorreiter einer dem Kapitalismus feindlich gesonnenen Ideologie, und es ist außerdem auch nicht per Definition politisch-militärisch gegen den Westen ausgerichtet. Russland hat seine Sicht von den Einflusssphären beibehalten, aber auch die Auflösung seines Imperiums hingenommen, und es betreibt keine quasi- kolonialistischen Expansionen.