… Mandelkerne

Zwischen Marsch und Geest an der Nordsee spielen die detailreichen Alltagsgeschichten, die die christliche Autorin Marie Burmester Ende des 19. Jahrhunderts schrieb. Der jetzt in der Reihe „Nordfriesland im Roman“ edierte Roman „Gottfried Rissoms Haus“ ist der bekannteste Roman der Autorin, die selbst in der Gegend aufwuchs und eine unspektakuläre, aber bezüglich des friesischen Alltags höchst informative Familiensaga schrieb. Markant dabei: Den Mut verliert die Rissom-Sippe trotz Erbkrankheiten, Seuchen und den zugehörigen Sterbefällen nicht.

Marie Burmester: Gottfried Rissoms Haus. Husum 2011, 215 S., 9,95 Euro

Boote, Schafe, Reetdach-Häuser: Erwartbar und gerade deshalb so wohl tuend sind die Fotos des plattdeutschen Kalenders, der zudem ein kleiner Sprachkurs ist. Denn alle zu den Bildern gestellten Gedichte von Wolfgang Schütz sind auf Platt verfasst – lütte Riemels, die er sich zu den Fotos utdacht hat, sozusagen.

De Plattdüütsche Kalenner 2012 mit Gedichten von Wolfgang Schütz und Fotos von Marianne Obst. Neumünster 2011, 33 x 33 cm, 9,90 Euro

Dem Dänischen Wohld – der Halbinsel zwischen der Eckernförder Bucht und der Kieler Förde – ist ein reich bebildertes, mit ansprechenden Texten versehenes Bändchen gewidmet, das sich schon aufgrund seines Formats gut als Reisebegleiter eignet und all die erfreuen wird, die zwischen Gettorf und Strande herumstromern mögen.

Roland Pump: Dänischer Wohld. Husum 2011, 64 S., 8,95 Euro

Schleswig-Holstein literarisch zu porträtieren ist leicht: Man nehme Theodor Storm, Emil Nolde und Heinrich Mann sowie, für die Moderne, Mareike Krügel. Dann vermenge man die Gedichte, Reise- und Tagebuchnotizen und Roman-Auszüge zu einer Anthologie und harre der Leser, die da kommen werden.

Gregor Gumpert, Ewald Tucai: Schleswig-Holstein. Ein literarisches Porträt. Neumünster 2010, 19,90 Euro