Schulen und Kitas schon wieder zu

WARNSTREIK Gewerkschaft Verdi erwartet hohe Beteiligung an Demonstration

Einige Schulen haben wegen der Warnstreiks ihre Abiturprüfungen verschoben

Die Gewerkschaften rufen für den heutigen Donnerstag erneut zu Warnstreiks an Schulen, Hochschulen und in der Verwaltung in Berlin auf. Grund für die Arbeitsniederlegungen sind die festgefahrenen Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst. Es sei mit geschlossenen Kindergärten und Bürgerämtern sowie längeren Wartezeiten bei Behörden zu rechnen, sagte Astrid Westhoff von der Gewerkschaft Verdi. Westhoff erwartet eine hohe Beteiligung. Am Warnstreik in der vergangenen Woche hatten sich insgesamt rund 17.000 Berliner beteiligt.

An Schulen ist wieder mit Unterrichtsausfällen zu rechnen. Davon könnten nach Angaben der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) auch die anstehenden Prüfungen für das Abitur und den mittleren Schulabschluss betroffen sein. Einige Schulen hätten aber diese Termine verschoben; einige Lehrer wollten zudem erst nach der Prüfung zum Streik kommen, sagte ein Sprecher.

Die Gewerkschaften fordern für die rund 800.000 Beschäftigten 5,5 Prozent mehr Geld, mindestens aber 175 Euro mehr. Daneben geht es auch um die betriebliche Altersvorsorge und die Befristung von Verträgen.

Am kommenden Wochenende soll weiterverhandelt werden. Die Gewerkschaften planen deshalb einen Demonstrationszug. Am Gendarmenmarkt soll es eine zweistündige Kundgebung geben.

Auch in Brandenburg müssen Eltern und Schüler am Donnerstag mit Einschränkungen beim Unterricht rechnen: Die Lehrer-Gewerkschaft GEW hat die angestellten Lehrer aufgerufen, sich an den Warnstreikaktionen der Kollegen in Berlin zu beteiligen. Damit solle in den Tarifverhandlungen für den öffentlichen Dienst der Länder der Druck auf die Arbeitgeber erhöht werden, sagte der GEW-Landesvorsitzende Günther Fuchs.

Die meisten der gut 18.000 Lehrer in Brandenburg sind allerdings Beamte ohne Streikrecht, nur 20 Prozent der Lehrkräfte sind Angestellte. Unterrichtsausfall solle vermieden oder so gering wie möglich gehalten werden, teilte das Landesschulamt mit.

Bereits am Dienstag hatten Tausende Lehrer und andere Landesbeschäftigte aus Sachsen-Anhalt, Thüringen und Sachsen in Leipzig für ihre Forderungen demonstriert. (dpa)