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Archiv-Artikel

„Es wird heller!“

VORTRAG Das Olbers-Planetarium feiert die Wintersonnenwende mit einem Glas Sekt

Von eib
Sandra Vogel

■ 27, studiert Physik und ist Mitarbeiterin des Olbers-Planetariums.

taz: Frau Vogel, wann ist in diesem Jahr die Wintersonnenwende?

Am 22. Dezember um 6.30 Uhr.

Nicht am 21. Dezember?

Nein, das liegt daran, dass die Sonne nicht exakt nach unserem Kalender ausgerichtet ist, die Erde also etwas länger braucht als 365 Tage, um die Sonne zu umrunden.

Was genau geschieht zur Wintersonnenwende?

Wir erleben den kürzesten Tag und die längste Nacht – einfach deshalb, weil die Erdachse um 23,5 Grad gegen die Umlaufbahn geneigt ist. Sonst hätten wir jetzt nicht diese furchtbaren Temperaturen.

Dann ist morgen auch der kälteste Tag des Jahres?

Wenn wir in Kanada leben würden, wäre dem so. In Deutschland wärmt uns aber noch der Golfstrom. Erst im Januar wird’s bei uns so richtig kalt.

Und ab morgen wird dann alles wieder besser?

Ja, aber zunächst merken wir das kaum, weil die Sonne jeden Tag nur ein paar Sekunden länger zu sehen ist. Ab Januar fühlt sich das dann schon schneller an und ab März wird es geradezu rasant, da sind es jeden Tag zwei bis drei Minuten mehr. Der Grund ist, dass die Sonnenbahn eine Sinuskurve beschreibt und dann steiler hoch geht.

In welchen Kulturen wird die Wintersonnenwende gefeiert?

Eigentlich überall, weil die Menschen früher große Angst hatten, dass die Sonne irgendwann gar nicht mehr zu sehen sein würde.

Interview: eib

Mi und Do, 19 Uhr, Werderstr. 73