Der Arbeitskampf geht weiter

STREIK Erzieher müssen deutlich mehr verdienen, fordert Ver.di und ruft zum Warnstreik auf

Kita-Eltern in Hamburg drohen wegen eines Warnstreiks erneut erhebliche Einschränkungen bei der Betreuung ihrer Kinder. Nachdem auch die zweite Verhandlungsrunde mit der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) gescheitert ist, hat die Gewerkschaft Ver.di Mitarbeiter von Kitas und Sozialeinrichtungen aufgerufen, am Dienstag kommender Woche erneut einen Tag lang die Arbeit niederzulegen.

Bereits vor gut einer Woche waren wegen eines eintägigen Streiks von 220 Kindertagesstätten rund 100 geschlossen und in allen anderen nur Notgruppen eingerichtet. Grund des Arbeitskampfes ist nach Gewerkschaftsangaben die Weigerung der Arbeitgeber, einer Aufwertung sozialer Berufe in den bundesweit laufenden Tarifverhandlungen zuzustimmen. „Eine solche Blockadehaltung ist nicht nur ein Schlag ins Gesicht der Beschäftigten, deren Anforderungen in den letzten Jahren um ein Mehrfaches gestiegen sind, es ist auch eine tickende Bombe für unsere Gesellschaft“, erklärte Ver.di-Sprecherin Sigrid Ebel. Die Gewerkschaft verlangt eine Neuregelung der Eingruppierungsvorschriften und Tätigkeitsmerkmale für die rund 240.000 Beschäftigten.

Vom Arbeitskampf in Hamburg betroffen sind Mitglieder im Hamburger Arbeitgeberverband AVH, wie die Kitas der Elbkinder, des Studierendenwerkes, des Arbeiter-Samariter-Bundes, der Rudolf-Ballin-Stiftung und des Hamburger Schulvereins von 1875. In den Sozialeinrichtungen seien unter anderem die Beschäftigten der Elbe-Werkstätten, des Lebenshilfewerks Hamburg und von Fördern & Wohnen zum Arbeitskampf aufgerufen. Nach Angaben des Statistikamts Nord waren Anfang März 2014 an allen Hamburger Kitas gut 12.600 Frauen und Männer beschäftigt. Das sei rund ein Prozent weniger als im Jahr zuvor. Grund sei vor allem, dass die Hort-Betreuung in die Schulen verlagert worden sei.  (dpa)