Lehrstellen für alle

Firmen bieten 6,5 Prozent mehr Ausbildungsplätze an. Jeder zweite Lehrling kommt aus Nachbarbundesland

In Hamburg gibt es Lehrstellen wie seit langem nicht mehr: Bis zum 30. November hätten 12.264 junge Menschen einen Ausbildungsvertrag bei den Betrieben der Handels- und der Handwerkskammer erhalten, teilten die Kammern gestern mit. Das sei ein Plus von 6,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Jedem ausbildungswilligen und -fähigen Jugendlichen sei ein Angebot gemacht worden.

Hamburg bietet zusätzlich vielen Schulabgängern aus dem Umland Chancen. Rund die Hälfte der Lehrlinge kommt aus benachbarten Bundesländern. Angesichts stark sinkender Schülerzahlen in Mecklenburg-Vorpommern könnten in Zukunft sogar Bewerber fehlen. Bildungssenatorin Alexandra Dinges-Dierig (CDU) wies darauf hin, dass der Anteil der Schulabgänger ohne Abschluss mit 10,3 Prozent den tiefsten Stand seit elf Jahren erreicht habe.

„Das Niveau vieler Hauptschüler entspricht nicht dem, was wir in der Wirtschaft brauchen, um einen erfolgreichen Berufsabschluss zu gewährleisten“, kritisierte Handwerkskammer-Präsident Peter Becker. Als erfolgreich habe sich die von den Firmen angebotene Einstiegsqualifizierung erwiesen, ein gefördertes Praktikum, das oft in ein Lehrstelle mündet. DPA