Folk-ArtNOW!
: Grande Finale

Jetzt ist es schon wieder fast vorbei, aber für ein letztes langes Wochenende geht es in der Spedition im alten Güterbahnhof noch einmal um Folk-Kunst – mitsamt der Frage, was das angesichts von Neo- oder Anti-Folk-Hypes sein könnte, polemisch bis umarmend, und nicht zuletzt aufgrund der Fülle der Ansätze eine sehr kurzweilige Angelegenheit. Am Freitag ist der heimliche Headliner geladen, Nils Koppruch, der mit der Band „Fink“ zu den Pionieren einheimischer Country-Verarbeitung jenseits eines Studios in Maschen gehörte. Mit Country im engeren Sinne hatte das schon damals nur am Rande zu tun, mittlerweile trifft es der Begriff Folk weit besser. Wie ein sanfter junger Dylan klingt Koppruch bisweilen, aber auch vor einer kräftigen Rock-Gitarre schreckt er nicht zurück. Auch kein Unbekannter ist Stanley Brinks alias André Herman Düne und als solcher seinerzeit Bestandteil der Band „Herman Düne“. Mittlerweile lebt Düne/Brinks in Berlin und lässt sich dort zu fragilen Songs inspirieren, die an Künstler wie Will Oldham erinnern, aber auch einen dezidiert europäischen Charme verströmen. Dritte im Bunde ist Clémence Freschard, die Düne in Paris kennen lernte, wo sich eine fruchtbare Zusammenarbeit entspann. Der Samstag gewährt anhand des Films „A Screaming Masterpiece“ Einblicke in die überraschend produktive Musikszene Islands, im Weiteren spielen zur Finissage der Isländer Georg Jónsson, der mit wechselnden Besetzungen unter dem unwahrscheinlichen Namen „My Summer As A Salvation Soldier“ auftritt. Ebenfalls aus Island kommt Kalli, ein junger Songwriter, der in Bremen seinen ersten Auftritt in Deutschland spielt. Schließlich ist der Spanier „A A Tigre“ geladen, der sich von brasilianischem Jazz ebenso inspirieren lässt wie von Alltagsgeräuschen und schöngeistigem Pop.

Freitag & Samstag, 20 Uhr, Spedition