: Gezänk um Zuschlag
GESUNDHEIT Weil sich Klinik und Kassen nicht einigen, steht Brunsbüttel vielleicht demnächst ohne Notfallversorgung da
Der ärztlichen Notfall-Versorgung in Brunsbüttel (Kreis Dithmarschen) droht das Aus: Die Krankenkassen weigern sich, dafür zu bezahlen. Sie verlangten, dass das Krankenhaus den nächtlichen Notdienst sowie die Intensivmedizin komplett einstellen, sagte der Geschäftsführer der zum Heider Westküstenklinikum gehörenden Klinik, Harald Stender. Gemeinsam mit Dithmarschens Landrat Jörn Klimant (parteilos) will er jetzt das Kieler Gesundheitsministerium einschalten.
Hintergrund sind mehr als ein Jahr dauernde Verhandlungen zwischen Krankenhaus und Krankenkassen über die Finanzierung des Hauses. Die Brunsbütteler wollen einen Zuschlag für ihr Budget: Es sei schwierig und teuer, Ärzte und Fachkräfte in die Krankenhäuser in ländlichen Gebieten zu locken, sagte Stender. Zugleich müsse mit einer schlechter werdenden Versorgung durch Landärzte gerechnet werden. Folglich würden Krankenhäuser in der gesamten Region immer stärker nachgefragt.
Gesundheitsminister Heiner Garg (FDP) hatte am Mittwoch an die Beteiligten appelliert, die Verhandlungen fortzusetzen. Komme das Ministerium zu dem Schluss, dass das Brunsbütteler Spital für die stationäre Versorgung des Umlandes notwendig ist, so Garg, „müssen die Krankenkassen für dieses Krankenhaus Zuschläge zahlen“.i
Für Landrat Klimant sind weitere Gespräche mit den Kassen indes nur Zeitverschwendung. „Es ist genug verhandelt worden“, sagte er. Von den Kassen AOK und der BKK gab es zunächst keine Stellungnahme. (dpa)