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Archiv-Artikel

SPRACHRÄUME

Klebrige Pralinen, standardisierte Blumengebinde und auch Diamanten, die angeblich besten Freundinnen, lässt Max Goldt in seiner Lesung als geeignete Geschenke abdanken. Selbstgebasteltes wie eben eine „Gattin aus Holzabfällen“ soll der neue Trend werden. Unter diesem Titel liest Goldt aus seinem neuesten Werk, dass mehr als eine Collage von Werbetafeln, Flohmarktfotos und Hinweisschildern mit kommentierenden Bildunterschriften beschrieben werden kann. Die Bilder für sich genommen, sind weder witzig noch sonderlich bemerkenswert. Erst die schweifenden, grenzüberschreitenden Assoziationen des Erzählers machen sie zu etwas Besonderen. Ein Foto einer Frau mit Gartenschlauch und abwesendem Blick erklärt hier den Stand der Gleichberechtigung und der Hinweis auf eine Sauna beschreibt die realen ökonomischen Zustände. Di, 27. 12., 20.30 Uhr, Schauspielhaus, Kirchenallee 39

Am Rande einer Stadt zu wohnen, birgt Gefahren. Diese Erkenntnis muss ein Maulwurf machen, der von seinem Hügel Straßen, Häuser und Autos näher rücken sieht. Nach der Geschichte von Luis Murschetz aus den 1970er Jahren kommen die Abenteuer des „Maulwurf Grabowski“ mit Musik und Gesang auf die Bühne. Kinder ab vier Jahren können Grabowski, gespielt von Peter Wachter, auf seiner Reise nach einem neuen Zuhause begleiten. Mi, 28. 12. bis Fr. 30. 12., jeweils 15 Uhr, Altonaer Theater, Museumstrasse 17

Auf Tournee gehen – das klingt nach Abenteuer, weiter Welt und auch nach frenetischem Applaus des Publikums. Wie wenig glamourös der Alltag einer Theatergruppe aussieht - Stück einüben, Gastspiele in der fernen Provinz Gastspiele und reichlich zermürbt jeden Abend das Beste geben – zeigt das Stück „Der nackte Wahnsinn“. In der Inszenierung von Michael Frayn ziehen die sonst unsichtbaren Arbeitsbedingungen auf die Bühne und das eigentliche Schauspiel wird in die hinteren Kulissen verbannt. In drei Akten breitet sich die Welt des Tourneetheaters aus und zeigt, zusammengerafft, die langen Wochen vom Aufhängen des Vorhangs bis zum letzten Fall ebendieses. So, 25. 12., Mo, 26. 12., jeweils 15.30 Uhr; weitere Termine: 27. 12. bis 29. 12., jeweils 19.30 Uhr, Ernst Deutsch Theater, Friedrich-Schütter-Platz 1 KENDRA ECKHORST