ABSURDE REALITÄT
: Auf der falschen Seite

Hajo Schiff

Die aktuelle Kunst erschließt sich keineswegs leicht. Auch Vernissagengespräche helfen dabei nur bedingt. Da ist es schon schön, wenn Vordenker helfen: Der Archäologe Kay-Peter Suchowa, der die Ausgrabungen am Hopfenmarkt leitet, und der Philosoph Roger Behrens, der in seinen Texten eine kritische Theorie der Popkultur im Zeitalter des globalen Kapitalismus entwirft, sprechen über ihre Sichtweise der Bilder, Objekte und Arrangements von Suse Bauer in ihrer Ausstellung „Lazy Poet Read A Book“.

Mittwoch 8. April, 18 Uhr, Galerie Conradi, Admiralitätstraße 71.

An der „grünen Linie“, die seit 1974 Zyperns Hauptstadt Nikosia in zwei Teile trennt, filmte die Hamburger Künstlerin Sylvia Henze die absurde Normalität, an die sich eine Familie gewöhnt hat: Beäugt von Scharfschützen darf sie ihr zur „falschen“ Seite gelegenes Wohnzimmerfenster nur wenige Minuten öffnen. In ihrer Ausstellung „Aussicht“ zum Thema Flucht, Migration und Gleichgültigkeit zeigt sie in Video- und Rauminstallationen sowie mit Fotos, was Menschen sich immer wieder gegenseitig und ihrer Umgebung antun.

Galerie Papenhuder Straße 57, Mo bis Sa 10 bis 18 Uhr. Bis 7. Mai.

Meist düster sind die Fotos von Florian Fritsch. Und sie werden immer mit Zitaten kombiniert, meist aus der großen Tradition der Bluessongs. Wöchentlich bloggt er zwei solcher Kombinationen, jetzt gibt es eine Auswahl aus dem letzten Jahrzehnt erstmals ganz traditionell in einer realen Ausstellung in der kleinen Galerie Zustandszone mit ihrem großen Schaufenster.

„Unmade Beds“, Zustandszone, Königstraße 16, 24 Stunden von außen und immer freitags 18 bis 20.30 Uhr von innen. Bis 2. Mai