STEIGENDE MIETEN AUCH FÜR GALERIEN : Die Gentrifizierung der Kunst
Der Druck auf dem Berliner Immobilienmarkt hat Folgen für die Galerien. „Es wird schwieriger, aufstrebende Künstler zu zeigen“, sagte die Leiterin des Landesverbandes Berliner Galerien, Anemone Vostell. Sie forderte die Politik auf, bei der Stadtplanung nicht nur an Ateliers zu denken, sondern auch an Räume für die Vermittlung und den Verkauf von Kunst.
Laut Vostell haben 40 Prozent der Berliner Galerien nur einen Umsatz von unter 50.000 Euro im Jahr. Höhere Preise bei Immobilien führen demnach dazu, dass Galeristen kommerzieller denken müssen. Und diese brauchen große Flächen, „ab 100 Quadratmeter aufwärts“.
Bis etwa 2010 habe es einen Boom gegeben, sagt Vostell. In den vergangenen fünf Jahren sei die Zahl der Galerien mit 350 bis 400 stabil geblieben. Es gebe aber mehr Produzentengalerien, also Orte, die von Künstlern betrieben werden. Diese finden sich laut Vostell etwa in der Brunnenstraße in Mitte oder in der Emser Straße in Neukölln.
Der Landesverband Berliner Galerien feiert dieses Jahr sein 20-jähriges Bestehen. Aktuell zählt der Verband nach eigenen Angaben 66 Galerien, Tendenz steigend. (dpa)