ALLEINUNTERHALTER
: Wahre Liebe

„Es ging elfmal schief, das ist die Bilanz, also gib mir eine zwölfte Chance.“ Ein wenig klingt es so, als singe Hamburgs notorisch verkanntes westfälisch-hanseatisches Ex-Punk-Alleinunterhalter-Wunder Bernd Begemann auf seiner – inoffiziell gezählt – zwölften Hitsammlung „Wilde Brombeeren“ nicht eines seiner berüchtigten, ach so wahren Liebeslieder, sondern bilanziere insgeheim die eigene Karriere. Denn während ehemalige Weggefährten längst leichtfüßig die Charts stürmen, steht der ewig missverstandene „Soul Survivor“ immer noch nur in den kleineren Clubs auf der Bühne: „Hi, erinnerst du dich / Ich bin der, wo es schon mal nicht geklappt hat.“ Aber viel am Hut mit all den erfolgreichen Barden dieses Landes hat er ohnehin nicht. Dafür liebt er die wahre Liebe viel zu sehr. Und die bekommt er ebenso, wie er sie gibt. Manchmal die ganze Nacht lang. Weil die Leute einfach nicht nach Hause gehen wollen. Und Begemann auch nicht. MATT

■ Do, 29. 12., 21 Uhr, Knust, Neuer Kamp 30