ich war ein taz-jahrgang: särge aus recyceltem zeitungspapier
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Vermutlich hat sie zu viel „Six Feet Under“ geguckt: Cynthia Beal möchte nach ihrem Tod einmal ein Kirschbaum werden. Den Begräbnisplatz hat sie schon ausgesucht, und neuerdings gibt es auch biologisch abbaubare Särge, damit auf ihrem Grab der Baum auch gut gedeihen kann. „Das ist Kompostieren vom Feinsten“, erklärte die Bestattungsunternehmerin. In ihrem Sortiment ist auch der „EcoPod“, ein Sarg in Form eines Kajaks, der aus recyceltem Zeitungspapier hergestellt wird. Biologisch abbaubare Särge sind Teil eines umfassenderen Trends in den USA hin zu „natürlichen“ Beerdigungen – ohne Einbalsamieren mit Formaldehyd, ohne Grüfte aus Zement, ohne chemische Rasenbehandlung und laminierte Särge. Befürworter sehen darin eine umweltverträglichere Form der letzten Ruhe als bei konventionellen Beisetzungen. Wenn das Schule macht, werden wir irgendwann in Särgen aus alten taz-Ausgaben beerdigt und kommen als grüne Regenwürmer wieder zur Welt, die dann ihrerseits allerlei Federvieh als Nahrung dienen. So etwas nennt man Reinkarnation.