Musikgenuß am Zaun -betr.: Classic Open Air am Hauptmarkt in Nürnberg

betr.: Classic Open Air am Hauptmarkt in Nürnberg

Das groß angekündigte Classic Open Air am Hauptmarkt in Nürnberg wurde leider nicht für jeden ein Genuß. Die überhöhten Preise waren nicht für alle Interessierten erschwinglich, denn es wurden für Schüler, Studenten und Rentner noch 20 Mark ermäßigt verlangt. Aus diesem Grund fand sich eine große Schar von Zaungästen ein. Die Sicht auf die Musiker wurde durch ein grünes Netz versperrt und auch die Aussicht auf ein zweistündiges Stehen wurde in Kauf genommen in Erwartung des musikalischen Ereignisses. Obwohl es nicht einsichtig war, daß man hinter dem Zaun stand, wo doch innerhalb der Absperrung genügend Sitz- und Stehplätze vorhanden waren.

Die ersten Töne von Herrn Beethoven erklangen und schon näherte sich unseren Zaunplätzen eine Gruppe von Halbstarken, die uns im Namen des Veranstalters aufforderten, vom Zaun zu verschwinden. Als nächstes kamen die „Herren vom Ordnungsdienst“, die auf mich wirkten wie aus einem billigen Mafiafilm. Diese „Herrn“ ordneten an, daß dieser Platz, auf dem wir standen, noch abgesperrt wurde. Mit Polizeiunterstützung geschah dies auch.

Der Veranstalter muß es sich durch seine Verhaltensweise gefallen lassen, sich mit den aggressiven Methoden des Sicherheitsdienstes der DDR (siehe Michael Jackson, Berlin) vergleichen zu lassen. Es wäre besser, in Zukunft eine schalldichte Halle zu mieten. Auch die SPD-regierte Stadt Nürnberg sollte sich überlegen, ob sie solche Vorgehensweisen auf ihrem Hauptmarkt dulden kann, denn wir haben gerade 44 Jahre keine SS mehr.

Ina Maria Hummel, Nürnberg 10