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Leute von Heute

■ Klatsch von Gestern: u.a. Klaus Kleber/Wulf Eichstädt

Als SFB-Redakteur Volker Präkelt und Gattin Anette Lesniewski am Freitag in die Öffnung des Charlottenburger Rathaus-Tores traten, regnete es so heftig Wasser und Reis, daß die Frischvermählten beinahe den Kuß vergessen hätten, an den sie der Standesbeamte eindringlich zu erinnern wußte. Später erfreute sich die Hochzeitsgesellschaft aus Redakteuren, Musikern und Show-Bizz auf einem nach den Hamburger Barkassen bezeichneten Spree-Schiffchen, ließ es sich wohlergehen. Familie macht halt wieder Wind, zumal hier auf den scheinemanzipativen Doppelnamen verzichtet wurde. Eine Wohltat in einer Zeit, wo alle nur noch Baum-Stumpf oder Lange-Weile heißen.

Die Folge einer „Nachlässigkeit“, verriet jetzt das Ehepaar Karin und Wolfgang Nagel. Die Nachlässigkeit heißt Annekatrin und kam als 1.-Juli-Kind auf die Welt. Einmal, vor rund neun Monaten, ließ Wahlkampf-Nagel wissen, „...haben meine Frau und ich einmal nicht an die SPD gedacht“. Solche Pflichtverstöße lob ich mir sowieso und überhaupt, wenn sie denn schon notwendig sind.

War es ebenfalls Nachlässigkeit, die das Konrad-Adenauer -Haus bewog, Doktor Klaus Kleber zum Chefredakteur zu berufen, fragt man sich unterdessen beim RIAS. Den mit 32 Jahren recht jugendlichen Nachfolger des verstorbenen Lutz Meunier eilt der Ruf „politisch und fachlich eine Katastrophe“ voraus.

Die Nase voll von der „behutsamen Stadterneuerung“ hat offensichtlich Wulf Eichstädt, Koordinator bei der IBA -Nachfolgegesellschaft STERN. Er hat intern seinen Weggang angekündigt mit der Begründung, er wolle wenigstens einmal im Leben ein Haus bauen. Einer dieser Versuche ist vorerst gescheitert: ein Wettbewerbsbeitrag Eichstädts für die von Mietervertretern heftig bekämpfte Häuserzeile quer durch den Dennewitzpark fand nicht die Gnade von Schönebergs Baustadtrat Uwe Saager: 124 Wohnungen seien viel zu viel für die kleine Grünfläche.

Andere zieht es hingegen nach Kreuzberg: Der Filmemacher Wim Wenders mietete sich im Max-Taut-Haus am Oranienplatz ein, ein Gewerbebau der ungut beleumundeten Spekulanten Frank Fischer und Manfred Semmer. Er soll dort 8.000 Mark im Monat für die zwei Etagen hinblättern, was sich die Vormieter aus der ansonsten ja auch nicht schlecht verdienenden Kreuzberger Bauszene nicht mehr leisten konnten.

So ist schließlich alles relativ, ganz zu schweigen von der Hundescheiße, über die F. Hegel schon feststellte: „Es ist daher keine Grenze an sich vorhanden, was schädlich oder nicht schädlich, was zu verbieten oder zu beaufsichtigen sei“ ... meint auch

Marianne

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