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■ Deja VuPolnische Einwanderung im 19.Jahrhundert

Berlin – „lin“ – das ist eine polnische Endung genau wie bei der Stadt Lublin. Gatow, Britz, Rudow – all diese Namen erinnern an jene Slawen, die sich seit dem 6.Jahrhundert zwischen Elbe und Oder niedergelassen haben.

1910 lebten in Berlin über 37.000 zugewanderte Polen – mehr als doppelt so viele wie heute. In den Grenzen von Groß –Berlin waren es 1920 sogar 80.000. Die meisten von ihnen stammten aus dem preußisch-deutschen Teil des Reiches.

Die Parallelen zu heute sind frappierend. Viele kamen nur als Saisonarbeiter. Schon damals gab es den Terz um die Arbeitserlaubnis. Polen aus den nicht-preußischen Gebieten war die Beschäftigung in der Berliner Industrie untersagt.

Seit 1848 hatten Polen eigene Repräsentanten im preußischen Landtag, ab 1871 auch im Reichstag. Bis zum Zweiten Weltkrieg erschien die 'Dziennik Berlinski' (Berliner Tageszeitung). Vor 1914 entstanden in Berlin über 300 polnische Vereine. Es organisierten sich die Bäcker, die Schlachter, die Friseure, die Gewerbetreibenden, die Arbeiter, die Schützen, die Sportler und auch die Sänger.

Nach der Gründung eines unabhängigen polnischen Staates 1918 kehrten jedoch viele ins Heimatland zurück.

(Informationen aus „Polen in Berlin“ von Grzegorz Zietkiewicz, Broschüre der Ausländerbeauftragten)

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