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Teilweise verzichten

■ SPD-Vorschläge für Bau des Uni-Klinikums Rudolf Virchow / AL will Moratorium

Der Umzug des Universitätsklinikums Charlottenburg in das Rudolf-Virchow-Krankenhaus (RVK) im Wedding und der Umbau des RVK zu einem Universitätsklinikum der FU ist immer noch in Teilen umstritten. Die SPD forderte gestern, auf den RVK -Ausbau in einigen Teilen zu verzichten und auf dem Gelände im Westend ein Krankenhaus mit 500 Betten zu belassen. Wie betont wurde, gehe mit diesen Vorschlägen der vom Bonner Wissenschaftsrat befürwortete Bundeszuschuß zum RVK-Ausbau nicht verloren.

Der Berliner Senat will heute über das Schicksal des Universitätsklinikums Rudolf Virchow entscheiden und den Wissenschaftsrat dann am Mittwoch informieren. Bereits vergangenen Freitag hatten die Senatsverwaltungen für Gesundheit und für Wissenschaft den Weiterbau des neuen Rudolf-Virchow-Klinikums empfohlen. Bislang sind dort etwa 135 Millionen Mark verplant und teilweise verbaut worden. Die Rücknahme der Verlagerung würde Mehrkosten verursachen und die Bundesmittel in Höhe von 425 Millionen Mark gefährden, wurde argumentiert.

Die SPD und mit ihr die SPD-Bezirksbürgermeister von Charlottenburg und Wedding schlagen nun vor, das städtische Kinderkrankenhaus Reinickendorfer Straße unter anderem um Notfallambulanz, psychosomatische Abteilung und ein Geriatriezentrum zu erweitern. Der Neubau der RVK -Psychiatrie solle gestrichen, die technische Infrastruktur „ausgedünnt“ werden, was eine Einsparung von 150 Millionen Mark bedeute, die für das Kinderkrankenhaus eingesetzt werden sollten.

Die Alternative Liste forderte, die Entscheidung überhaupt aufzuschieben. Der Senat versuche, die AL „über den Tisch zu ziehen“, hieß es. Die AL will ein sechsmonatiges Moratorium.

Auch die Freie Universität (FU) ist der Meinung, daß die Klinikumsverlagerung von Charlottenburg in den Wedding nicht mehr rückgängig zu machen ist. Die Mehrheit der Hochschullehrer trage die Verlagerung, sagte FU-Präsident Dieter Heckelmann zu Beginn des kürzlich begonnenen Sommersemesters. Es dürfe nicht zu zwei „Krankenhaus-Torsi“ an den zwei Standorten kommen.

dpa/taz

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