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Handeln Sie, Herr Modrow!

Pressefreiheit in Gefahr durch BRD-Monopole  ■ Dokumentation

Auszüge aus einem „Offenen Brief von im Auftrag des Verbandes der Zeitungs- und Zeitschriftenverleger der DDR“:

„Sehr geehrter Herr Ministerpräsident, in großer Sorge wenden wir uns an Sie. Die Mitglieder des Verbandes der Zeitungs- und Zeitschriftenverleger der DDR fürchten um die Zukunft politisch unabhängiger Verlagshäuser und Vertriebseinrichtungen.

Die sich gerade entwickelnde Medienlandschaft ist durch ein unzureichend leistungsfähiges Vertriebssystem gefährdet. Die Vielfalt der Neuerscheinungen könnte darüber hinwegtäuschen, daß in kürzester Zeit das gesamte Vertriebsgebiet der DDR unter die Kontrolle von nur vier großen Westdeutschen Verlagshäusern gerät. Eine Vielzahl teils widersprüchlicher Informationen über eine bevorstehende Aufteilung des Pressevertriebsgebietes der DDR macht jetzt ein klares Wort der Regierung nötig. Die guten Absichtserklärungen im Volkskammer-Beschluß zu einem Mediengesetz müssen nun durch konkrete Maßnahmen unterstrichen werden. Wir fordern daher unverzüglich die öffentliche Diskussion von Vertriebskonzepten, die jegliche Benachteiligung von DDR -Medien ausschließen. (...)

Das bisherige Tauziehen um den Postzeitungsvertrieb, die Geheimniskrämerei um den Postzeitungsvertrieb haben unser Mißtrauen geweckt.“

Der Brief ist unterzeichnet von Ursula Bergmann und Leon Beyer

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