DER POPULÄRE KONZERTFÜHRER: Bodenständiger Herbstschmelz
■ Heute: Von Abratungen, Roots, Nights, Liedermachern und Geschmackvollen
Von zwei Konzerten läßt sich guten Gewissens abraten: Zum einen vom Spontanbesuch des Grölemeyer- Auftritts in der Stadthalle: ausverkauft! Zum andern von der Stippvisite bei Edo Zanki am 13.: die Show fällt aus. Was bleibt, ist eine bodenständige Bremer Herbstmischung. Die spanischen „Manos Flamencos“, kurzfristig in die Roots-Night- Reihe des Schlachthofs aufgenommen, bieten heute abend eine Mischung aus Musik, Tanz und Videos. Da sich unter dem altmodischen Logo „Liedermacherin“ noch manch unentdeckte Perle verstecken mag, lohnt sich am Sonnabend evtl. ein Besuch des Lagerhauses: Sally Barker steht dort für Folkrock-Blues-Jazz auf der Bühne.
Das Interesse der Jazzfans gilt am Sonntag (und Mo) einem Bläserquintett mit dem schönen Namen „Itchy Fingers“. Nach diversen Jazzfestivals geht ihnen v.a. der Ruf voraus, gnadenlos humorig zu sein. Können die Bremer das ab? Schauburg, 22h. Das Aladin gibt sich neuerdings vielseitig. Neben der reinen Hardrockschiene fährt man immer häufiger risikolosen Mainstream der alten Schule. Am Montag (21h) wird die Neuauflage des vorjährigen Überraschungserfolges von Steve Harley versucht. Der Cockney Rebel soll neues Material im Gepäck haben. Folkfreunde zieht's an diesem Abend, 20h, sicher hinaus nach Varel in die Gutsscheune zu dem sanftmütigen schottischen Barden Ian Mackintosh. Bekannt ist er für geschmackvolle Folklore seiner Heimat.
„Die Leute laufen falsch herum“ nennt Ex-DDR- Liedermacher Stepham Krawczyk sein neues Programm. Hoffentlich passiert das nicht auch während seines Auftritts in der KGS zu Weyhe-Leeste am Mittwoch, 20h. Wir empfehlen stattdessen sowieso: Extrabreit, Aladin, 20h. Rainer Köster
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