: FRECH, KRUMM, ÖLIG, HIGH
FUSION
Schnarchlappen beider Deutschlands vereinigten sich: In einer sich öde dahinschleppenden Zeremonie fusionierten die beiden Nationalen Olympischen Komitees zu einem, nach bewährtem Muster West schluckt Ost. Am Morgen wurde noch flugs umstrittenen Personen wie etwa dem einstigen DDR-NOK-Präsidenten Weiskopf oder DDR-IOC-Mitglied Heinze ein politischer Persilschein ausgestellt: persönlich unbedenklich. Während NOK-Präsident Willi Daume seinen neuen Machtbereich mit: „Haben wir Vertrauen. Schenken Sie uns Ihre Freundschaft“ zu umgarnen versuchte, wies der jetzige NOK-Vizepräsident Weiskopf auf die Rolle des NOK der DDR hin, das ja schon seit der Gründung ein einig Vaterland wollte.
HANDBALL
Die gesamtdeutsche Handball-Nationalmannschaft hat beim Vier-Nationen-Cup in Bonn auch einmal gewonnen: 23:17 schafften sie gegen Rekord-Weltmeister Rumänien und kamen so über das 20:26-Debakel gegen Vize-Weltmeister UdSSR hinweg. Dennoch wird sich Trainer Horst Bredemeier weiterhin gefallen lassen müssen, das viele sein ehemaliges Ost-Pendant Klaus Langhoff, der sein Team zur A-WM trieb und unter Bredemeier hätte lediglich Co-Trainer werden sollen (Langhoff: „Lieber hungere ich“) als den besseren Coach ansehen.
EISHOCKEY
Der finnische Meister TPS Turku wurde beim Halbfinal-Turniers um den Eishockey-Europacup in Düsseldorf Finalist. DEG muß nach dem 3:4 auf die letzte Begegnung gegen den HC Rouen hoffen, um sich für das Endturnier zu qualifizieren, das am Jahresende ebenfalls in Düsseldorf ausgetragen wird.
BOXEN
Kubas Boxer erwiesen sich auch im dritten Durchgang des sechsten Weltcups als schlagkräftig. In Bombay gab es vor 10.000 Zuschauern Siege durch die Weltmeister Enrique Carrion (Bantam) und Roberto Balado (Superschwer) sowie durch Juan Carlos Lemus (Halbmittel). Lediglich Weltmeister Eric Griffin (USA) verhinderte durch seinen Triumph im Halbfliegengewicht den kompletten Erfolg Kubas, das jetzt in der Gesamtrechnung mit zehn Klassensiegen nachdrücklich seine Spitzenposition im Amateurboxsport behauptete.
GYMNASTIK
Alexandra Timoschenko (UdSSR) verteidigte beim internationalen Turnier in Basel ihren Vorsprung des ersten Tages souverän und siegte schließlich mit 39,35 Punkten vor ihrer Rivalin Julia Baitscheva (39,20) aus Bulgarien, die ihr den Europameisterschaftstitel weggeschnappt hatte. In drei der vier Disziplinen erzielte Alexandra Timoschenko eine höhere Punktzahl als Julia Baitscheva.
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