piwik no script img

Karl-Heinz Vorsatz zusammengebrochen

■ DVU-Abgeordneter mit Notarztwagen ins St.-Jürgen-Krankenhaus

Der DVU-Abgeordnete Karl- Heinz Vorsatz hat gestern in der Bremer Bürgerschaft einen Herzinfarkt erlitten und mußte mit einem Notarztwagen ins St.-Jürgen-Krankenhaus eingeliefert werden. Kurz nach 18.00 Uhr vernahm das Plenum des Parlamentes einen Schrei, der DVU- Abgeordnete war nach seiner letzten Rede von seinem Stuhl gerutscht, lag auf dem Boden des Parlamentssaales. Kultursenatorin Helga Trüpel unterbrach sofort ihre Rede. Sie hatte sich im Augenblick des Infarktes direkt an Vorsatz gewandt.

Abgeordnete leisteten vor Ort Erste Hilfe. Staatsrat Gerhard Schwandner massierte das Herz des DVU-Mannes, er ist Mediziner.

In seiner letzten Rede war Vorsatz als Sprecher der Kulturdeputation auch auf die Überfälle Rostocker Bürger auf ein Ausländerwohnheim eingegangen. Der DVU-Abgeordnete, der im ständigen Clinch mit seiner Fraktion lag, hatte dazu erklärt, daß er die Handlungsweise der Täter zwar verstehen, aber nicht gutheißen könne. Er distanzierte sich auch nicht von den Hetzreden gegen Ausländer, die seine FraktionskollegInnen Marion Blohm und Hans-Otto Weidenbach in der Bürgerschaft gehalten hatten. Vorsatz war bereits in den 60er Jahren als Mitglied der NPD in der Bremer Bürgerschaft und ist auch jetzt noch Mitglied der Partei. Zuletzt hatte er für Aufregung gesorgt, als er bestätigte, daß die Fraktionsgelder der DVU auf Heller und Pfennig in die Parteizentrale nach München fließen.

Über den Gesundheitszustand des Abgeordneten war bei Redaktionsschluß nichts zu erfahren. kvr

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen