Lokalkoloratur: Rainer Funke / Jürgen Echternach

LOKALKOLORATUR

Es gibt Zeiten, in denen lösen sich die Probleme fast von selbst. Zumindest eröffnen sich Lösungsmöglichkeiten, auf die man zuvor kaum zu hoffen wagte. Derlei gute Tage scheinen den beiden Hamburger Oppositionsparteien CDU und FDP bevorzustehen. Fast unlösbar erschienen noch vor Tagen deren Personalprobleme. Wer, um alles in der Welt, soll dereinst im Jahre 1995 die Spitzenkandidatur für die Bürgerschaftswahlen übernehmen?

Leere. Kein Talent, kein Quereinsteiger, kein Hoffnungsträger in Sicht. Einfach nichts. Doch an diesem Wochenende könnte sich mit einem Schlag der gordische Oppositionsknoten lösen. Der, der diesen Hieb ausführen wird, ist kein geringerer als der Herr Bundeskanzler. Seiner angekündigten Kabinettsumbildung, so hallt es aus dem fernen Bundesdorf Bonn herüber, werden zwar nicht mehr viele Minister, dafür aber einige Staatssekretäre zum Opfer fallen. Unter ihnen zwei Hamburger Exemplare: Der FDP-Mann Rainer Funke (oben) und — ja, die Gruftis steigen aus der Versenkung — Ex-CDU-Chef Jürgen Echternach. Letzterer langweilt

sich derzeit unter der Fuchtel von Bundesbauministerin Irmgard Schwaetzer, ersterer bei der Rechtsexpertin mit dem unaussprechlichen Doppelnamen, und beide hält Helmut Kohl für überflüssig. Na also. Da sind sie doch, die beiden unfreiwilligen Retter und Vorzeige-Kandidaten. Alle CDU/FDP- Probleme erledigt. Was darf man sich mehr erhoffen von einem regnerischen Wochenende. Wir warten auf entsprechende Erfolgsmeldungen aus den Parteizentralen. uex