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Keine Konkurrenz

■ Das Up To Dates der Hamburger Rundschau wird Magazin

der Hamburger Rundschau wird Magazin

Hamburger-Rundschau-Herausgeber Jo Müller ist stolz: auf ein „ehrliches Produkt“, wie er in seinem Editorial zum neuen Up To Dates schreibt. Der der Wochenzeitung schon lange beiliegende Programmteil wird nämlich ab nächstem Donnerstag, jetzt verpackt in einen Vierfarbumschlag, als eigenständige Lektüre an den Kiosk geliefert. Das weiterhin im Zeitungsdruck erstellte Innenleben von Up To Dates, angeblich Deutschlands „erstes wöchentliches Stadtmagazin“, ist allerdings noch weit davon entfernt, über den reinen Datenteil hinaus einen Kaufanreiz zu bieten.

Vornehmlich die Ästhetik des Blattes, die laut Müller allerdings „nicht allein entscheidend“ gewesen sei, läßt im attraktiven Einheitsgrau an dem grundsätzlichen Zweck der Bebilderung zweifeln. Daß darüber hinaus fast ausschließlich kontrastarme Promo-Fotos verwendet werden, noch dazu in einer Auswahl, die weniger der Bedeutung als der Zufälligkeit zu unterliegen scheint, verschlimmert noch die miese Druckqualität.

Aber auch die Textauswahl und -qualität läßt die Überschlagung des redaktionellen Teils angeraten sein: keinerlei spartenunabhängige Features, lediglich unterschiedlich große Vorankündigungen, die zum Beispiel im Theaterteil lediglich aus dem Umformulieren von Pressetexten bestehen. Interviews, Hintergrundberichte, jegliche Form zusätzlicher Informationen, die einem Blatt erst Profil geben, fehlen hier völlig.

Der Programmteil, der in sich vollständig erscheint und biedere Übersichtlichkeit aufweist, ist mit Tagestips bekopft, die scheinbar damit ins Blatt gekommen sind, daß ein Promofoto vorlag. Und daß Konzerte, die schon seit einigen Tagen abgesagt sind (als Beispiel etwa: Front Line Assembly) noch groß angekündigt werden, spricht auch nicht gerade für eine funktionierende Programmredaktion. Um Hamburgs existierenden Stadtmagazinen Konkurrenz zu machen, muß Up To Dates noch einiges nachsitzen. tlb

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