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Abschied von der Zinnschmelze

Während die neuen Machthaber in der Zinnschmelze den Tagesbefehl „Frische Brise nach Orkan“ herausgeben und trotz gegenteiliger Aussage des zuständigen Gerichts verlauten lassen, der Konkursantrag sei zurückgezogen, verabschiedet sich das Gros der ehrenamtlichen Mitarbeiter des Stadtteilzentrums heute und morgen mit einem Festival. Diese hatten dem Stalinismus der Mehrheitsfraktion (fast alle Mitglieder der Theater Jugend Hamburg) weichen müssen, die in einer grotesken Mitgliederversammlung am 5. April alle ihnen unliebsamen Vorstandsmitglieder des Trägervereins abgewählt hatte (taz berichtete) und nun allein das Zentrum verwaltet. Daraufhin legten die bisherigen Hauptprogrammacher ihre Tätigkeit nieder.

Markus Lipka, einer der zwei Chefs des Rossburger Reports, hat sich unverständlicherweise nun dazu bereit erklärt, in dem höchstgradig undemokratischen Haus die Stelle der Geschaßten einzunehmen und das Musikprogramm zu leiten. Auch der stillschweigenden Rückendeckung der Kulturbehörde ist sich die Theater Jugend Hamburg sicher, denn deren Haltung, sich nicht einzumischen, kommt einer prinzipiellen Deckung der Zustände gleich. Einzige drohende Konsequenz der in dieser Art wohl einmaligen Vorgehensweise, sich mit Kniffen des Vereinsrechtes ein Kulturzentrum unter den Nagel zu reißen, ist der anstehende Ausschluß aus der AG Stadtteilkultur.

Viele bekannte Hamburger Gruppen und Kabarettisten zollen der jahrelangen erfolgreichen Arbeit der Geschaßten jetzt nocheinmal Tribut. Am Freitag ab 21 Uhr gibt es Musik mit Bernd Begemann, Knarf Rellöm Sichtweise, 5 Freunde, Red Letter Day, Rulin' Sound System und anderen. Samstag ist Kabarettag mit Lutz von Rosenberg-Lipinsky, Herrchens Frauchen, Harakeuli und Alma Hoppe. tlb

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