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Autorausch in Bremerhaven

■ Beschluß für „Europäische Automobildrehscheibe“

„Das ist ein Aufbruchsignal trotz Konjunkturkrise“, freut sich Häfensenator Uwe Beckmeyer. Der Grund: Gestern beschloß der Senat den Ausbau des PKW-Terminals in Bremerhaven. Wenn die kühnsten Träume Beckmeyers wahr werden, dann beschert das der darbenden Seestadt bis zum Jahr 2000 rund 1.200 Arbeitsplätze mehr. Dafür müssen allerdings zusätzlich zu den schon bestehenden 700.000 Quadratmetern Umschlagfläche weiter 475.000 Quadratmeter zur Verfügung gestellt werden. Auf das Land komen in diesem und im nächsten Jahr Investitionskosten von rund 10 Millionen Mark zu.

Der Erzumschlag am Weserport verschwindet, Gleise müssen verlegt werden, der Sendemast von AFN muß abgebaut und ein Schuppen abgerissen werden, und am Ende des Kaiserhafens II soll eine RoRo-Anlage entstehen. Es muß reichlich getan werden am Überseehafen in Bremerhaven, damit der Bedarf der „Wachstumsbranche“ (Beckmeyer), der Autoim- und exporteure, gedeckt werden kann. Zwischen 16 und 53 Prozent soll die Branche in den kommenden sieben Jahren wachsen. Und deshalb braucht sie Platz. Beckmeyer hofft, den Ersatzteilvertrieb für Autos ansiedeln zu können. Bremerhaven soll zur „Europäischen Automobildrehscheibe“ werden. Ob dazu auch noch die Fläche der Carl-Schurz-Kaserne kommen muß, das soll noch geprüft werden.

Derzeit sind im Umschlag und in der Bearbeitung von Automobilen in Bremerhaven etwa 2.600 Arbeitnehmer beschäftigt. An den BLG-Anlagen hat sich der Umschlag von 606.000 (1986) um fast 25 Prozent auf 756.000 im Vorjahr erhöht. Bis zum Jahr 2000 kann Bremerhaven nach Prognosen beim Automobilumschlag mit 16 bis 53 Prozent Zuwachs rechnen. J.G.

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