piwik no script img

Das Mittel des moralischen Zeigefingers

■ betr.: "Politik und Privates", taz vom 12.6.93

betr.: „Politik und Privates“,

taz vom 12.6.93

Zwei Menschen aus zwei unterschiedlichen Parteien lieben sich – was für eine Meldung. Die Bild- Zeitung bringt sie, die BZ bringt sie, und daß die taz sich „diesen saftigen Brocken“ (Doerfler) nicht entgehen läßt, darauf konnten sich alle, die die taz kennen, verlassen. Es war nur die Frage, wie. Denn natürlich sollte deutlich werden: Das Niveau der BZ/Bild ist nicht das der taz.

Aber drei Tage nach Bild war es soweit: Es gab einen Kommentar.

Und ein Kommentar hat viel für sich: Da verfüge ich über das Mittel des moralischen Zeigefingers; und ich kann mich in aller Ausführlichkeit über andere erheben – in diesem Fall über diejenigen Zeitungen, die diese Nachricht gebracht haben; und – nicht gering zu schätzen – ich kann eine Meldung melden, ohne sie zu melden.

Und dann kann man nur noch hoffen, daß es niemandem auffällt. Birgit Arkenstette, Berlin 61

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen