Süd-West-Unkultur

Jeder Radio-Bremen-Mitarbeiter, der seine politischen Betrachtungen mit Bier-Werbung würzen würde, hätte sofort Mikrofonverbot und im Rundfunkrat würden SPD-Vertreter an die moralischen Prinzipien des unabhängigen Journalismus appellieren. Nicht einmal Anzeigenblätter wie der „Weser- Report“ verwischen die Grenze zwischen Redaktion und Werbung so schlüpfig zur Unkenntlichkeit wie das SPD-Blatt.

Auch mit Sponsering hat das nichts zu tun, was die SPD-Ortsvereinsvorsitzende aus Bremen-Mitte für normal hält: Jeder anständige Sponsor würde sich den Eindruck verbitten, er wolle Einfluß auf den Inhalt dessen nehmen, was er uneigennützig fördert.

Dient die SPD-interne Opposition gegen den Ampel-Senat, den das Blatt betreibt, vielleicht der Arbeiterwohlfahrt?

Wahrscheinlich kennen sich da nur irgendwelche Leute vom Tresen her und greifen am Tag danach in die Kasse ihrer Firma oder gemeinnützigen Institution, um sich gegeseitig Geld zuzuschieben. Das ist der gewöhnliche Filz, politische Unkultur. Klaus Wolschner