: Geld und Spiele
■ Mit 8 Millionen Mark hat der FC St.Pauli den zweithöchsten Etat der Zweiten Liga / Nur Hertha gibt mehr Geld aus
Trotz wirtschaftlicher Rezession kalkulieren die 20 Vereine der 2. Fußball-Bundesliga mit Etats von insgesamt 113 Millionen Mark für die am nächsten Dienstag beginnende Saison. Spitzenreiter war bei einer Umfrage der Deutschen Presse-Agentur (dpa) Hertha BSC Berlin mit 10,5 Millionen Mark.
Die Fernsehgelder von 38,94 Millionen Mark sind ein unverzichtbarer Bestandteil für das Fußball-Unterhaus. „Bei fast allen Vereinen übertreffen die TV-Einnahmen die Nettoeinnahmen aus dem reinen Spielbetrieb“, erklärte Meppens Präsident Wolfgang Gersmann.
Jeder Klub erhält ein gegenüber dem Vorjahr leicht verbessertes TV-Honorar von 1,947 Millionen Mark. Hinzu können die Kassierer letztmalig einen Sonderzuschuß von 300 000 Mark pro Verein für den ausgefallenen Ligapokal als Fixeinnahme verbuchen. Neun Vereine übersteigen mit ihrer Kalkulation nicht die Fünf-Millionen-Grenze und haben somit schon fast die Hälfte ihrer Haushalte abgedeckt.
Hinter Titelanwärter Hertha BSC Berlin liegen der FC St. Pauli (8,0 Millionen Mark) und Absteiger VfL Bochum mit offiziell angegebenen 7,8 in der Etat-Tabelle auf den Plätzen zwei und drei. Insider in Bochum schätzen indessen, daß eher neun Millionen Mark realistisch sind. Auch bei den Zuschauerzahlen hat der Revierklub wohl nicht alle Karten auf den Tisch gelegt. Wahrscheinlich werden mehr als 10 000 Fans im Schnitt den VfL beim Versuch des direkten Wiederaufstiegs unterstützen.
Der mit elf Millionen Mark verschuldete FC St. Pauli hegt mit 13 000 Zuschauern vor Aufsteiger TSV 1860 München (10 500) die größten Besuchererwartungen. „Wir mußten unseren Etat um etwa ein Drittel verringern und wollen sparen“, erklärte Präsident Heinz Weisener. Ergebnisse,von dem von ihm ins Leben gerufenen und mittlerweile umstrittenen Finanzierungsfonds stehen allerdings noch aus.
Außer den Hamburgern reduzierten noch sieben andere Fußballvereine ihre Etats. „Wir haben kräftig abgespeckt, aber vielleicht reicht der neue Etat nicht“, meinte Manager Wolfgang Wolf von den Stuttgarter Kickers, die mit 3,5 Millionen Mark das „Schlußlicht“ bilden.
dpa
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