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Total toll, aber...

■ Frauenprojekt Buntentorsteinweg soll weg / Frauen bleiben!

„Total toll, fand Uhl unser Projekt bei ihrem Besuch im Juni“, erzählt Anja Fußbach vom Frauenprojekt Buntentorsteinweg. Doch dann kam das große Uhl'sche ABER: Eigentlich könne sie gar nichts machen. Sabine Uhl, Senatorin für Frauen und Arbeit war gekommen, um den Frauen mitzuteilen, daß sie ab Februar 1994 von dem Gelände verschwinden müssen. Den Duldungsvertrag bis dahin sollten die Frauen selber ausarbeiten und vorlegen. „Das machen wir natürlich nicht“, entrüstet sich Anja Fußbach.

Für die Frauen vom Projekt ist Verhandlungsgrundlage, dem Senat ein Alternativ-Gelände anzubieten. Das einzig akzeptable Alternativ-Gelände wäre das ehemalige Scania-Gelände an der Hemelinger Straße, erklären die Frauen.

Dem Streit vorangegangen war im Frühjahr ein CDU-Antrag auf sofortigen Abriß und die Bebauung des Geländes Buntentorsteinweg 372/76, wo die Frauen seit vier Jahren ihre Kultur-Projekte durchführen. Mitglieder des Beirats Neustadt hatten von einer „Verslumung des Stadtteils“ gesprochen. Der Antrag auf sofortigen Abriß wurde in der Bürgerschaft zwar abgelehnt, dem Bauantrag jedoch im gleichen Atemzug zugestimmt. Die Frauen fühlten sich verschaukelt.

Zur Zeit wohnen acht Frauen im Projekt Buntentorsteinweg. Auf dem Gelände befindet sich eine Fahrradwerkstatt, ein Offenens Atelier, die Haifischbar für Frauen und Lesben, eine Metallwerkstatt, ein weiteres Atelier und der Anfang einer Auto- Schrauberei. Die Projektfrauen werden von anderen Bremer Projekten unterstützt, insbesondere mit dem Lagerhaus Schildstraße bestehe ein reger künstlerischer Austausch.

Nun warten die Frauen auf Senatsvorschläge und die Unterstützung von Frauensenatorin Sabine Uhl und Kultursenatorin Helga Trüpel. Doch eins steht für sie fest: Sie bleiben! „Mich müssen sie hier raustragen, das ist ganz klar“, sagt Anja Fußbach.

vivA

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