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Polizeiliches Muskelspiel

■ Eine ganz normale Festnahme?

„Mindestens dreimal haben die Polizisten den Kopf des jungen Mannes gegen die Außenwand des Feuerwehrwagens gestoßen, anschließend landete eine Faust in seinem Gesicht“. So schilderte ein Augenzeuge gestern eine Festnahme am Karl-Muck-Platz, die am Rande des Großbrandes in der ehemaligen AOK-Zentrale erfolgte.

Der Grund der Verhaftung blieb dem der taz namentlich bekannten Augenzeugen verborgen. „Der Festgenommene konnte sich in keiner Weise wehren, trotzdem haben ihn die Beamten brutal gegen das Fahrzeug gepreßt“. Nach der erkennungsdienstlichen Behandlung hätten die Polizisten den „wie am Spieß schreienden“ Mann, den der Zeuge dem Aussehen nach der autonomen Szene zuordnet - zum Polizeiwagen gezerrt und ihn derartig rüde dagegengeworfen, daß mehrere PassantInnen protestiert hätten. Diese gaben sich als Beamte der Wache am Großneumarkt zu erkennen und verließen mit dem Festgenommenen den Platz.

Die Polizei bestreitet, daß die Festnahme „unverhältnismäßig“ grob abgelaufen sei. Nach ihrer Darstelllung versuchte der 21jährige Mann, die Absperrungen um das brennende Gebäude zu durchbrechen. Als die Polizisten ihn daran hindern wollten, habe er Widerstand geleistet, und der „mußte gebrochen werden“, so Polizeisprecher Dankmar Lund. Lund weiter: „Er hat Kopfnüsse verteilt und einen Beamten am Knie verletzt“. Deshalb erwartet den jungen Mann nach dem Muskelspiel der Staatsgewalt auch noch ein Verfahren wegen Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte.

Ulrike Winkelmann

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