piwik no script img

Frauen erobern Europa

■ Kongreß und Netzwerkbörse für Initiativen Anfang Dezember im Congress Centrum Bremen

„Die Situation von Frauen auf dem Binnenmarkt ist ungesichert und mehr als unbefriedigend.“ Mit diesen Worten begründete Sabine Uhl, Senatorin für Arbeit und Frauen, die Unterstützung ihres Ressorts für den europaweiten Kongreß „Frauen erobern Europa!?“ vom 30.11-2.12. Einige Zahlen sprechen für sich: Frauen sind zahlenmäßig in den meisten Ländern Europas in der Überzahl. Dennoch stellen sie nicht einmal 30 Prozent der Voll-Beschäftigten, dagegen aber 90 Prozent der Teilzeitkräfte und 50 Prozent der Arbeitslosen. Frauen verdienen deutlich weniger als Männer, selten gelangen sie in Führungspositionen.

„Das Ausrufezeichen im Titel des Kongresses steht für den Willen, die Lage der Frauen in Europa zu verbessern“, betont Brigitte Dreyer, Frauenreferentin bei der Landeszentrale für Politische Bildung in Bremen, die maßgeblich an Idee und Realisierung des Kongresses beteiligt ist. In ihm werden Wissenschaftlerinnen, Politikerinnen und Vertreterinnen der Wirtschaft (aus Gewerkschaft und Management) Fragen von Bildung und Arbeit, die Stellung der Frau in Europa analysieren, diskutieren und Erfahrungen austauschen. Am Ende sollen Ziele und Wege für eine europäische Frauenpolitik formuliert werden können.

Nicht in einem Näh- oder Kaffeestübchen wird der Frauen- Kongreß stattfinden: das Congress Centrum Bremen (CCB) ist Veranstaltungsort. Und auch Männer dürfen teilnehmen. 270.000 Mark teuer ist der Kongreß. Dabei verschlingen die Simultanübersetzung, CCB-Miete und das Porto für den 2.800 Adressen starken Verteiler die Hauptsummen.

Sponsoren für den Kongreß sind der Senator für Wirtschaft (50.000 Mark), die Europäische Gemeinschaft (mit 25.000 ECU, also ebenfalls rund 50.000 Mark), sowie die Landeszentrale für Politische Bildung. Die Finanzierungslücke soll durch Teilnehmerinnenbeiträge geschlossen werden (DM 160,-pro Person). Brigitte Dreyer: „Wir sind bewußt an keinen der Frauenfördertöpfe herangetreten. Die Frauen der Projekte haben schließlich jeden Pfennig nötig.“

Parallel zum Kongreß wird das CCB als Messe und Ausstellungsort für eine Netzwerk- Börse genutzt. ra

Kontaktadresse: Blunck & Partner, Tel. 0421/321481

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen