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Wahlkämpfers Kummerkasten

Nicht per Fax, sondern per Eins-a-Vierfarbdruck nahm gestern Handelskammer-Chef Klaus Asche Kontakt mit der taz-Kummerkasten-Redaktion auf. “Mit den besten Empfehlungen“ und einem besonderen Hinweis auf die Seite sechs schickte uns Asche die Septemberausgabe der Handelskammerzeitschrift Hamburger Wirtschaft ins Haus. Darin, nämlich auf besagter Seite sechs, teilt uns der oberste Bierzapfer bei Holsten passend zur Wahl am nächsten Sonntag mit, welch riesengroße Sorge ihn umtreibt.

Richtig! Wie es sich für einen wahren Handelskammerboß gehört, warnt Asche vor dem größten aller denkbaren Ungeheuer, weit gefährlicher als ein Velociraptor: das rotgrüne Politmonster. Im Gegensatz zu den gefräßigen Dinosauriern bedroht Asches Ungeheuer nämlich nicht nur einzelne Menschen in Kintop-Vergnügungsparks, sondern unser ganzes Gemeinwesen, die Freie und Hansestadt Hamburg.

Sollten die WählerInnen tatsächlich nicht davor zurückschrecken, die grüne Käfigtür zu öffnen, sollte dann noch das Sozi-Reptil die Stirn haben, die grüne Echse zum Hochzeitstanz zu locken, dann .... gnade uns Gott, mindestens aber ein Holsten. Horror!! „Das produktive Miteinander von politischem und wirtschaftlichem Pragmatismus (...) ist in Gefahr.“ Ein Signal ginge hinaus in die Welt, „Hamburg wolle sich am weiteren Wachstum des Welthandels nicht beteiligen“. „Selbstzerstörerisch ....“ „Ohne Chancen...“ „Straßengewalt ...“ undsoweiterundsoweiter. Danke, Klaus Asche, danke. Daß Sie uns davor gerade noch rechtzeitig gewarnt haben!! Beinahe hätten wir nämlich.... Und dann wäre es uns so ergangen wie den Frankfurtern oder den Münchnern, gefressen allesamt vom rotgrünen Krümelmonster - Gemeinwesen, die nicht mehr teilhaben am Wohlstand, Geisterstädte, hinweggefegt von rotgrünen Ideologen... Gräßlich! uex

Wahlkämpfers Kummerkasten für entnervte Politiker, Lobbyisten sowie beleidigte Dinosaurier, täglich rund um die Uhr geöffnet. Faxnummer: 3890 1710.

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