: Ratgeber helfen weiter
■ Vier Delikatessen aus der Heimwerker-Literatur
Was machen Sie, bevor Sie den Spaten in die Hand nehmen? Richtig, Sie überlegen, wie und wozu Sie dies tun und wie teuer Ihre Baustelle voraussichtlich werden wird. Erste Hilfe bei der Kopfarbeit leistet wie so oft im Leben die berühmt-berüchtigte Fachliteratur. Berüchtigt deswegen, weil sich schon so mancher Laie beim Nachbeten vom Fachkauderwelsch wissenschaftlicher Termini die Zunge verstaucht hat. Dies gilt in der Regel auch für den Bereich des ökologischen Hausbaus, wäre da nicht ein Silberstreif in Form von übersichtlich gestalteter Broschürenkultur am Horizont zu sehen. Die taz hat sich für Sie die Mühe gemacht, einige dieser kostbaren Raritäten der Help-yourself-Literatur aufzuspüren und vorzustellen.
Förderfibel Energie
Wer fördert was, wann und wo – das ist das Motto der „Förderfibel Energie“. Auf 216 Seiten informiert der Reader über das ganze Spektrum finanzieller Förderung beim Einsatz erneuerbarer Energien und rationeller Energieverwendung in Deutschland. In der aktualisierten und erweiterten Version werden kommunale Förderprogramme ebenso wie die der Länder und des Bundes übersichtlich vorgestellt. Daneben berücksichtigt die Förderfibel insbesondere spezielle, günstigere Konditionen der Bundesprogramme für die fünf neuen Bundesländer. Wer darüber hinaus Informationen über Fördergelder braucht, ist mit den jeweils angegebenen Kontaktadressen bestens bedient.
„Förderfibel Energie“, Hrsg.: Fachinformationszentrum Karlsruhe, Forum für Zukunftsenergien e.V., 2. Auflage 1992, Vertrieb: Deutscher Wirtschaftsdienst, Marienburger Straße 22, 50968 Köln, Tel. 02 21/3 76 95-0, 34,80 DM
Solaranlagen selbstgebaut
Wie wäre es, wenn Sie sich zur Abwechslung mal selber aufs Dach steigen? Der Einbau einer Solaranlage für die Warmwasserbereitung wäre hierfür Grund genug. Selbstbausätze sind schon seit längerem auf dem Markt, und mit der richtigen Lektüre zur Hand ist die Montage gar nicht so schwer. „So baue ich eine Solaranlage“ ist der aussagekräftige Titel einer Broschüre, in der Schritt für Schritt erklärt wird, wie Sie letzten Endes die Sonne zu sich ins Haus holen. Für die bilderreichere Fortbildung sorgt ein 60minütiges Video zum Buch. Herausgeber der Öko-Medien ist natürlich, wie sollte es anders sein, ein Hersteller von Solartechnik.
„So baue ich eine Solaranlage“, Wagner & Co Solartechnik GmbH, Ringstraße 14, 35091 Cölbe, Tel. 0 64 21/80 07-0, 9. Auflage 1993, 29,80 DM
Regenwasser nutzen
Von obengenanntem Hersteller stammt auch der lehrreiche Wegweiser „Regenwasser nutzen“. Angesichts der Tatsache, daß ein Mensch täglich drei Liter Trinkwasser braucht, in unseren Breitengraden jedoch pro Kopf fast 50mal soviel durch die Abwasserrohre rauscht, ist eine Broschüre über Wasserspartechnologie und die Nutzung von Regenwasser mehr als aktuell. Gut nachvollziehbar wird der Einbau einer Regenwasseranlage als Selbstbausatz erklärt. Beispiele aus der Praxis sowie ein detailliertes Literaturverzeichnis runden den Ratgeber ab.
„Regenwasser nutzen“, Wagner & Co Solartechnik GmbH, 5. Auflage 1993, 19,80 DM
Wohngifte – ein Blick hinter die Fassade lohnt
Wer schon immer wissen wollte, was sich in seinen vier Wänden für giftige Baustoffe und Chemikalien verbergen, ist mit dieser Broschüre gut beraten. In insgesamt zehn übersichtlich gestalteten Kapiteln werden sowohl einzelne Baustoffe und ihre Gefahren vorgestellt als auch der öffentliche Umgang mit Grenzwerten und deren Grundlagen kritisch beleuchtet. Daß die Ursachen unserer oft miesen Raumluftqualität nicht nur bei den Baustoffen zu suchen sind, wird ebenfalls ausführlich erklärt. Der Vorsatz der Verfasserinnen, sowohl für Laien als auch für Fachleute eine interessante und lesbare Broschüre zu schreiben, hat sich erfüllt.
„Wohngifte – ein Blick hinter die Fassade“, Hrsg.: Beratung und Analyse – Verein für Umweltchemie (B.A.U.C.H.), Wilsnacker Str. 15, 10559 Berlin, Tel.030/3944908, 1. Auflage 1992, 112 Seiten, 15 DM
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